CCC-Netzwerk: Netzwerk der von der Deutschen Krebshilfe geförderten Onkologischen Spitzenzentren.Externer Link: Deutsche Krebshilfe

Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg

Geschäftsführende Direktoren:

Prof. Dr. Dr. Jürgen Debus
Prof. Dr. Stefan Fröhling
Prof. Dr. Dirk Jäger
Prof. Dr. Peter Lichter
Prof. Dr. Lena Maier-Hein
Prof. Dr. Dr. Eva Winkler

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
NCT Heidelberg

„Fachübergreifend forschen, therapieren und vorbeugen zum Wohl des Patienten“ – mit diesem Ziel hat das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg seit seiner Gründung im Jahr 2004 eine Vorreiterrolle übernommen: Unterstützt von der Deutschen Krebshilfe richteten das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) ein Comprehensive Cancer Center ein, um Exzellenz in der translationalen Krebsforschung mit interdisziplinärer Patientenversorgung zu verbinden. Als forschungsgetriebenes, international kompetitives Comprehensive Cancer Center bietet das NCT Heidelberg eine optimale Plattform, um neue Erkenntnisse aus der Forschung in innovative Verfahren der Diagnostik, Therapie und Prävention von Krebs umzusetzen und schnellstmöglich in klinische Studien zu überführen. Durch diese umfassende Interdisziplinarität entstehen herausragende Möglichkeiten zur Optimierung der onkologischen Medizin und der angewandten Krebsforschung.

Struktur

Unter einem gemeinsamen Dach werden im NCT Heidelberg individuell zugeschnittene Behandlungen nach dem aktuellen Stand der anwendungsnahen Krebsforschung sowie Programme zur Früherkennung, Prävention und Beratung von Patienten zusammengeführt. Das freundliche, lichtdurchflutete NCT-Gebäude liegt inmitten des medizinisch-naturwissenschaftlichen Campus, dem „Neuenheimer Feld“. Ambulanzräume, Tagesklinikbereiche, Laborplätze und Büros gruppieren sich um ein zentrales Atrium, das alle Funktionseinheiten des NCT Heidelberg auf ideale Weise räumlich miteinander verbindet. Eine bauliche Erweiterung, welche die zur Verfügung stehenden Büro- und Laborflächen erheblich vergrößern wird, wird voraussichtlich Anfang 2022 fertiggestellt sein. Über die baulichen Grenzen hinweg arbeiten mehr als 500 Wissenschaftler, Ärzte sowie wissenschaftliches, klinisches und administratives Fachpersonal als Teil des NCT in den Gebäuden des DKFZ und UKHD.

Forschungsstrategie

Basierend auf den jüngsten Entwicklungen und Innovationen in der Onkologie verfolgt das NCT Heidelberg eine übergeordnete Forschungsstrategie. In der Vergangenheit basierte die Behandlung von Krebspatienten vor allem auf Tumorentitäten, die durch histopathologische und bildgebende Methoden bestimmt wurden. Heute ist klar, dass es eines möglichst genauen Verständnisses der biologischen Eigenschaften jeder einzelnen Erkrankung bedarf, um das zentrale Ziel einer interdisziplinären und individuellen Patientenversorgung zu erreichen. Daher ist ein zentrales Anliegen der Forschungsstrategie des NCT die Etablierung einer systematischen multidimensionalen Charakterisierung von Krebserkrankungen, um die etablierte Diagnostik zu erweitern und neue, an der Pathogenese individueller Tumoren orientierte Behandlungsstrategien zu entwickeln.

Die multidimensionale Tumorcharakterisierung umfasst ein breites Spektrum an molekularen, zellulären, immunologischen und funktionellen Analysen sowie weitere diagnostische Verfahren, beispielsweise neuartige Ansätze auf dem Gebiet der onkologischen Radiologie. Sie wird im Rahmen der NCT-Forschungsstruktur umgesetzt, die sich in die Bereiche Lokale Präzisionstherapie und Bildführung, Immuntherapie und Molekulare Stratifizierung gliedert. Hinzu kommen die Pädiatrische Onkologie und die Krebsprävention als wesentliche Querschnittsbereiche. Zur raschen Übertragung von Forschungsergebnissen in die klinische Anwendung arbeiten Grundlagenwissenschaftler und klinische Forscher als multidisziplinäre Teams im Rahmen spezialisierter Clinical Cancer Research Programs daran, maßgeschneiderte und präzise Diagnostik- und Behandlungsverfahren zu entwickeln und in innovativen klinischen Studien zu erproben. So etablierte beispielsweise das NCT Molecular Diagnostics Programm Abläufe zur klinischen Nutzung von hochdimensionierter molekularer Diagnostik. Am Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT) wird neben der Behandlung von Patienten mit Protonen und Kohlenstoffionen die Strahlentherapie ständig weiterentwickelt. Das HIT ist seit seiner Gründung auch eine translationale Forschungsplattform, auf der biophysikalische Arbeiten mit Protonen, Kohlenstoff-, Helium- und Sauerstoffionen sowie aktuell Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit dem Ziel der Magnetresonanztomographie-geführten Ionenstrahltherapie durchgeführt werden.

Durch die Speicherung aller patientenbezogenen Datensätze in einem zentralen NCT DataThereHouse sollen diese zukünftig leichter abrufbar sein und die Zusammenführung und Evaluation von molekularen, zellulären, immunologischen, funktionellen und klinischen Daten zur therapeutischen Entscheidungsfindung und für die translationale Forschung ermöglichen. Die interdisziplinären Plattformen einer onkologischen Studienzentrale, einer umfassenden NCT Gewebe- und Flüssigmaterialbank, des Krebsregisters und des Programms „Ethik und patientenorientierte Versorgung“ (NCT-EPOC) schaffen darüber hinaus die infrastrukturellen Voraussetzungen für erfolgreiche Forschungstranslation. Umfangreiche Beratungs- und Informationsangebote sowie interne Aus- und Weiterbildungsprogramme sind weitere Schwerpunkte des NCT.

Patientenversorgung

Das NCT ist das zentrale Portal für alle onkologischen Patienten des UKHD. Primäre Anlaufstelle ist dabei die interdisziplinäre Tumorambulanz mit Sprechstunden für alle Tumorentitäten. Durch die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Fachbereiche und organspezifischen Kliniken des UKHD werden alle Patienten optimal betreut. Alle Behandlungen erfolgen nach patientenindividueller interdisziplinärer Entscheidung der NCT Tumorboards sowie gemäß den verbindlichen Standards (NCT Standard Operating Procedures). Wann immer sinnvoll, wird dem Patienten die Teilnahme an einer klinischen Studie empfohlen.

Fort- und Weiterbildung

Ein wichtiges Anliegen am NCT Heidelberg ist es, die Standards für optimale Behandlungskonzepte und Studien regional und überregional zu etablieren. Dazu hat das NCT Kooperationsvereinbarungen mit mehr als 20 onkologischen Praxen und mit dem Berufsverband der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen in Deutschland e.V. geschlossen, die eine systematische Zusammenarbeit nach gemeinsamen Standards ermöglichen. Die NCT Heidelberg School of Oncology bietet ein maßgeschneidertes Programm (HSO2) für junge Wissenschaftler und Ärzte im Bereich der translationalen Krebsforschung. Das Programm beinhaltet neben Mitteln für eine geschützte Forschungszeit ein strukturiertes Programm zur Karriereentwicklung sowie das Angebot von Reisestipendien und zahlreichen Möglichkeiten des wissenschaftlichen Austauschs.

Partnerstandort

Seit 2015 besteht in Dresden ein zweiter Standort des NCTs, dessen Träger das DKFZ, das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, die Medizinische Fakultät der Technischen Universität Dresden und das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf sind. Wie in Heidelberg verfolgen Ärzte und Wissenschaftler in Dresden das Ziel, jedem Patienten eine individualisierte, auf die jeweilige Erkrankungssituation zugeschnittene Krebstherapie anzubieten. Beide NCT-Standorte arbeiten eng zusammen und ergänzen sich in ihren Expertisen. Basierend auf dieser Zusammenarbeit wurde u. a. die oben beschriebene standortübergreifende NCT-Forschungsstruktur erarbeitet.


Kontakt

Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 460
69120 Heidelberg

Tel.: 06221 / 56 6990
Fax: 06221 / 56 6967
E-Mail: andrea.fries@nct-heidelberg.de
Internet: www.nct-heidelberg.de

Hotline für Patienten
Tel.: 06221 / 56 5924
E-Mail: nct.patientenzentrum@med.uni-heidelberg.de