CCC-Netzwerk: Netzwerk der von der Deutschen Krebshilfe geförderten Onkologischen Spitzenzentren.Externer Link: Deutsche Krebshilfe

Immunonkologie

Krebszellen werden bei gesunden Menschen - ähnlich wie infektiöse Krankheitserreger - durch das Immunsystem erkannt und beseitigt. Wenn diese immunologische Abwehr nicht richtig funktioniert, kann es zu einer Krebserkrankung kommen. Während klassische Chemotherapien und auch molekulare zielgerichtete Therapien direkt gegen die Krebszellen gerichtet sind, wirken Immuntherapien durch eine Aktivierung des körpereigenen Immunsystems. Gelingt dies, kann das eigene Immunsystem wieder die Kontrolle über den Tumor gewinnen.

Immuntherapien werden mittlerweile bei einer Vielzahl von Tumorentitäten erfolgreich eingesetzt und begründen damit das große und ständig wachsende Feld der Immunonkologie. Bereits jetzt gibt es ganz unterschiedliche Formen von Immuntherapien wie Antikörper (Immuncheckpointblockade), Botenstoffe (Zytokine), bispezifische T-Zell-aktivierende Antikörper und zelluläre Therapien (CAR-T Zellen, dendritische Zellen) - und ein Ende neuer Entwicklungen ist nicht absehbar. 

Immuntherapien bedeuten Chancen für eine potentiell dauerhafte Tumorkontrolle für onkologische Patient:innen und sind mittlerweile fester Bestandteil vieler Therapiekonzepte. Sie bringen jedoch auch neue Herausforderungen in der Versorgung mit sich, die nur durch eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit gemeistert werden können.

Die 2024 gegründete Arbeitsgruppe (AG) Immunonkologie, bestehend aus Mitgliedern  der Zentren des CCC-Netzwerks der Deutschen Krebshilfe , beschäftigt sich mit allen Aspekten immunonkologischer Versorgung von Patient:innen. Zielsetzung ist eine überregionale Vernetzung und Strukturbildung im Bereich Immunonkologie in Deutschland zu erreichen um gemeinsame wissenschaftliche Projekte zu entwickeln und eine optimale Versorgung sicher zu stellen.

Aktuelle Schwerpunkte der AG Immunonkologie sind:

• Entwicklung und Aktualisierung von Behandlungsleitlinien für das Nebenwirkungsmanagement von Immuntherapien, z.B. für die sehr häufig eingesetzte Immuncheckpointblockade 

• Entwicklung und Harmonisierung von Fortbildungsprogrammen zum Nebenwirkungsmanagement von Immuntherapien

• Etablierung und Evaluierung von Tumorboards zum interdisziplinären Nebenwirkungsmanagement

• Regelmäßige interdisziplinäre Evaluation der Forschungslandschaft zu etablierten und neue Immuntherapien in Deutschland

• Entwicklung gemeinsamer Forschungsprojekte

• AG-übergreifende Zusammenarbeit, z.B. mit den Arbeitsgruppen zu „Outreach“, „Onkologische Pflege“ oder „Molekulare Diagnostik und Therapie“ 

Sprecher*innen

Prof. Dr. Jessica Hassel (Heidelberg)
PD Dr. Paul Bröckelmann (Köln, Stellvertreter)