CCC-Netzwerk: Netzwerk der von der Deutschen Krebshilfe geförderten Onkologischen Spitzenzentren.Externer Link: Deutsche Krebshilfe

Krebspatienten auf höchstem Niveau versorgen

08.07.2016 Förderung von Exzellenz-Krebszentren durch die Deutsche Krebshilfe

Den Weg zu einer optimalen Versorgung von Krebspatienten in Deutschland weisen – dieses Ziel verfolgt die Deutsche Krebshilfe mit den von ihr geförderten Onkologischen Spitzenzentren. Die Organisation hat nun die Ergebnisse ihrer jüngsten Begutachtungen bekanntgegeben. Gefördert/weitergefördert werden nach den Empfehlungen einer internationalen Gutachterkommission für vier Jahre die universitären Standorte in Berlin, Essen, Frankfurt/Main, Freiburg, Hamburg, Mainz sowie das Zentrum Tübingen-Stuttgart. Mit sechs weiteren, bereits geförderten Exzellenz-Krebszentren, deren erneute Begutachtung in eineinhalb Jahren ansteht, unterstützt die Deutsche Krebshilfe somit derzeit insgesamt 13 Spitzenzentren (Comprehensive Cancer Center) in Deutschland.

Zentrale Anlaufstellen für Krebspatienten, interdisziplinäre Behandlung nach aktuellen wissenschaftlichen/medizinischen Standards und Leitlinien, die Implementierung von interdisziplinären Konferenzen (Tumor-Boards), die Vorhaltung moderner Qualitätssicherungssysteme, die adäquate Berücksichtigung psychoonkologischer Versorgung und Einbindung von Krebs-Selbsthilfeorganisationen sowie translationale und innovative Krebsforschungsaktivitäten – dies sind einige der Grundvoraussetzungen für Onkologische Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe. Nach den Vorstellungen der Organisation sollen in den Spitzenzentren und deren Umfeld Krebspatienten umfassend, qualitätsgesichert und damit optimal versorgt werden. Die Zentren werden von der Deutschen Krebshilfe jährlich mit jeweils 750.000 Euro für einen Zeitraum von grundsätzlich vier Jahren gefördert. Anschließend müssen sich diese erneut bewerben und sich einer eingehenden Prüfung durch eine internationale Gutachterkommission unterziehen.

„Bei unserer Förderinitiative ist uns auch die enge Zusammenarbeit und Vernetzung der Onkologischen Spitzenzentren mit den Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten in der jeweiligen Region sehr wichtig. Diese müssen zum einen von den Entwicklungen in den Spitzenzentren profitieren können, aber auch wissenschaftlich sollte kooperiert werden, wie bei klinischen Studien“, betont Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Deshalb sollten alle Beteiligten im Sinne einer optimalen Patientenversorgung als Gesamt-Netzwerk agieren." 

Kompetenz in drei Stufen

Auf der zweiten Ebene – den sogenannten Klinischen Onkologischen Zentren, die von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert werden – sollen die erarbeiteten und abgestimmten Standards zum Wohle der Patienten umgesetzt werden, wobei hier nicht – wie bei den universitären Spitzenzentren – die Forschung mit im Vordergrund steht. Die Organkrebszentren, wie die Brust- und Darmkrebszentren – ebenfalls zertifiziert von der Deutschen Krebsgesellschaft – runden das 3-Stufen-Konzept ab. Letztlich sollen diese Strukturen dazu führen, dass Krebspatienten in ganz Deutschland nach einheitlichen, hohen Qualitätsstandards behandelt und versorgt werden.

  

Onkologische Spitzenzentren, die aktuell begutachtet wurden und von der Deutschen Krebshilfe gefördert (weitergefördert) werden: 

  • Comprehensive Cancer Center Berlin,
  • Westdeutsches Tumorzentrum (WTZ) Essen,
  • Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) Frankfurt/Main,
  • Tumorzentrum Freiburg – Comprehensive Cancer Center (CCCF),
  • Hubertus Wald Tumorzentrum – Universitäres Cancer Center Hamburg,
  • Universitäres Centrum für Tumorerkrankungen Mainz,
  • Südwestdeutsches Tumorzentrum – Comprehensive Cancer Center (CCC) Tübingen-Stuttgart.

  

Hintergrundinformation: Förderschwerpunkt ‘Onkologische Spitzenzentren‘

 Kriterien für eine Förderung/Anerkennung als Onkologisches Spitzenzentrum: 

  • Fachübergreifende interdisziplinäre Onkologie für alle Tumorerkrankungen mit zentraler Anlaufstelle für Krebspatienten.
  • Einrichtung von interdisziplinären Konferenzen („Tumor Boards“) und Tumorsprechstunden.
  • Entwicklung und/oder Umsetzung von Behandlungspfaden im Sinne von Leitlinien.
  • Einbringung von Patienten in klinische Studien und Entwicklung von Forschungsprogrammen zur engen Verzahnung von Forschung und Klinik.
  • Nachweis eines Qualitätssicherungssystems.
  • Dokumentation durch klinische Krebsregister.
  • Psychoonkologische und palliative Versorgung.
  • Einbindung von Krebs-Selbsthilfeorganisationen.
  • Interaktion mit niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern der Umgebung.
  • Regelmäßige Überprüfung der Qualitätsstandards.