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Grundstein für Krebszentrum an der Uniklinik Köln gelegt

29.10.2015

Die Bauarbeiten für das „Centrum für Integrierte Onkologie“ (CIO) an der Uniklinik Köln schreiten voran. Heute (29.10.2015) wurde im Rahmen einer feierlichen Zeremonie der Grundstein für das ambulante Behandlungszentrum in Anwesenheit von NRW-Staatssekretär, Dr. Thomas Grünewald und Dr. h.c. Fritz Pleitgen, dem Präsidenten der Stiftung Deutsche Krebshilfe gelegt. Das circa 78 Millionen Euro teure Krebszentrum wird aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.

Dr. Thomas Grünewald, Staatssekretär im NRW-Wissenschaftsministerium, nahm in Vertretung von Ministerin Svenja Schulze an der Grundsteinlegung teil. Er betonte den interdisziplinären Charakter des CIO: "Für eine erfolgreiche Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten ist die enge Zusammenarbeit aller Fachbereiche ganz entscheidend", sagte Staatssekretär Grünewald. "Die Uniklinik Köln ist in der Onkologie exzellent aufgestellt. In den vergangenen Jahren gingen von den international renommierten Studiengruppen wie auch aus der Versorgung viele innovative und sehr patientennahe Impulse aus. Das neue Gebäude wird alle Ambulanzen an einem Ort vereinen und ermöglicht einen schnellen Brückenschlag zwischen Forschung und klinischer Anwendung. Durch den Neubau können wir die hervorragende Arbeit des CIO nun weiter stärken“, so Grünewald weiter.

Das CIO-Gebäude wird künftig die erste und zentrale Anlaufstelle für alle Krebspatienten sein. Für die häufigsten Tumorerkrankungen wie Brust-, Darm-, Prostata- oder Lungenkrebs sowie Leukämien und bösartigen Lymphome wird es eigene interdisziplinäre Ambulanzen und Spezialsprechstunden geben.

„Aufgrund der umfassenden Beschäftigung mit Krebserkrankungen haben wir gelernt, dass es neben der optimalen Diagnostik und Therapie weitere wesentliche Herausforderungen gibt, denen man sich stellen muss. Neben den medizinischen Einrichtungen wird deshalb auch unser psychoonkologisches Versorgungsangebot in die oberste Etage des CIO-Neubaus einziehen. Und im Erdgeschoss wird ein großer sporttherapeutischer Bereich geschaffen werden“, so Prof. Dr. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln.

Außerdem dankte Prof. Schömig dem Ministerium für seine finanzielle aber auch ideelle Unterstützung sowie der deutschen Krebshilfe ohne deren beständiges Engagement in den zurückliegenden zehn Jahren das Konzept des CIO nicht hätte verwirklicht werden können.

Elfi Scho-Antwerpes, Bürgermeisterin der Stadt Köln, betonte die Rolle der Uniklinik Köln für die Stadt: “Angesichts der Schockwirkung der Diagnose Krebs ist es umso wichtiger, eine kompetente Behandlung und Begleitung der Patienten zu gewährleisten. Hier ist der Gesundheitsstandort Köln gut aufgestellt. Auch und gerade dank der großartigen ärztlichen und pflegerischen Arbeit, die an der Uniklinik Köln Tag für Tag geleistet wird – von Menschen, für Menschen.“

Für den langjährigen Direktor des CIO und Initiator des Krebszentrums, Prof. Dr. Michael Hallek, ist das neue Gebäude Symbol für die gelebte Interdisziplinarität, die das Zentrum auszeichnet. „Als wir das CIO vor zehn Jahren gegründet haben, waren wir davon überzeugt, dass eine exzellente Krebsbehandlung und Krebsforschung auf einer täglich gut koordinierten Kooperation aller Experten aus allen Spezialdisziplinen basieren muss. Ich bin sicher, dass das Gebäude dieses Streben stark befördern wird – auch durch seine offene Architektur.“

Die Bereitstellung aller benötigten Therapien und Beratungsangebote unter einem Dach ist auch eine Kernforderung der Deutschen Krebshilfe an universitäre Krebszentren wie das CIO, welche die Auszeichnung „Onkologisches Spitzenzentrum“ tragen. Der Präsident der Stiftung Deutsche Krebshilfe, Dr. h.c. Fritz Pleitgen, wies auf die besondere Rolle der Spitzenzentren in Deutschland hin: „Derzeit fördert die Deutsche Krebshilfe 13 onkologische universitäre Spitzenzentren in Deutschland. In den Spitzenzentren soll die Patientenversorgung strukturell und qualitätsgesichert auf höchstem Niveau und auf allen Gebieten der Onkologie erfolgen und weiterentwickelt werden. Ziel ist es, die Erkenntnisse aus den Spitzenzentren sowie die hier erarbeiteten Fortschritte allen anderen Krebszentren in Deutschland, die zur flächendeckenden Versorgung von Krebspatienten beitragen, zugänglich zu machen.“

Im CIO Köln arbeiten alle rund 40 Kliniken und Institute zusammen, die auf dem Campus der Uniklinik Köln mit der Erforschung, der Diagnose und der Therapie von Krebserkrankungen zu tun haben – von A wie Augenheilkunde bis Z wie Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs. „Die Expertise aller Spezialisten zum Patienten zu bringen – von der Forschung über die klinischen Fächer bis hin zu psychologischen Beratungsangeboten – das ist unsere Philosophie. Die neuen Räumlichkeiten werden uns hierbei einen großen Schritt voranbringen“, freut sich Prof. Jürgen Wolf, Ärztlicher Leiter des CIO Köln auf die künftige Zusammenarbeit.

Jemand, der das CIO ebenfalls gut kennt, ist James D. Griffin vom Dana-Farber Cancer Institute in Boston. Der medizinische Direktor des renommierten Krebszentrums gehört seit vielen Jahren zum wissenschaftlichen Beirat: „Was die Kölner hier aufgebaut haben, ist wirklich herausragend. Das Zentrum hat eine große positive Dynamik und jedes Jahr, wenn ich hier bin, lerne ich neue interessante Projekte kennen. Mir sind in Europa auch nur wenige Krebszentren bekannt, die das Thema Translation – also die schnelle Übertragung von Erkenntnissen aus der Forschung zum Patienten – so konsequent und erfolgreich umsetzen wie das CIO.“

Mit gut 13.500 Quadratmetern Nutzfläche auf sieben Etagen ist das Krebszentrum der größte Klinikneubau auf dem Gelände der Uniklinik Köln seit den 1970er Jahren. Die Fertigstellung ist für Ende 2018 geplant.


Hintergrund: CIO Köln

Das CIO Köln Bonn ist seit 2008 Onkologisches Spitzenzentrum. Dieses Prädikat führen in Deutschland aktuell 13 universitäre Krebszentren. Es wird nach einer intensiven Begutachtung durch ein internationales Gutachtergremium der Deutschen Krebshilfe vergeben. Dabei muss nachgewiesen werden, dass das Zentrum sowohl in der Versorgung als auch in der Forschung, der Weiterbildung und der regionalen Vernetzung exzellente Strukturen aufgebaut hat.


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